/Einbettung von SI-Kriterien ist essentiell für Investoren

Einbettung von SI-Kriterien ist essentiell für Investoren

Der aktuelle Halbjahresausblick für das Jahr 2023 rückt ein besonders wichtiges Thema in den Fokus: Nachhaltiges Investieren, auch bekannt als „Sustainable Investing“ (SI). Dieser Ansatz geht über die herkömmliche rein finanzielle Interpretation des Investierens hinaus und legt einen größeren Schwerpunkt auf breitere Werte. Die Bedeutung nachhaltigen Investierens hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, da immer mehr Menschen erkennen, dass Finanzanlagen nicht nur Renditen generieren sollten, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben können. Nachhaltiges Investieren berücksichtigt daher nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch soziale und ökologische Faktoren.

Ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Investierens ist die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG-Kriterien) in Anlageentscheidungen. Umweltkriterien umfassen beispielsweise den Umgang mit erneuerbaren Energien, den Schutz natürlicher Ressourcen und den Klimawandel. Sozialkriterien beziehen sich auf die Achtung der Menschenrechte, den fairen Umgang mit Mitarbeitern und die Förderung von Vielfalt und Gleichstellung. Governance-Kriterien beinhalten unter anderem die Transparenz der Unternehmensführung und die Einhaltung von ethischen Grundsätzen.

Die breitere Werteorientierung des nachhaltigen Investierens bedeutet, dass nicht nur die finanzielle Performance einer Anlage im Vordergrund steht, sondern auch deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt. Investoren interessieren sich zunehmend für Unternehmen, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen anbieten, umweltfreundliche Praktiken anwenden und soziale Verantwortung übernehmen. Sie wollen ihr Geld in Unternehmen investieren, die positive Veränderungen bewirken und langfristigen Mehrwert schaffen.

Diese Verschiebung hin zu einer mehrdimensionalen Interpretation des Investierens hat auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte selbst. Nachhaltige Investments gewinnen an Bedeutung und werden immer stärker nachgefragt. Unternehmen, die ESG-Kriterien vernachlässigen oder negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben, könnten langfristig an Attraktivität verlieren und ein erhöhtes Risiko für Investoren darstellen. Auf der anderen Seite können Unternehmen, die nachhaltige Praktiken anwenden, möglicherweise von einer verbesserten Reputation und einer höheren Marktbewertung profitieren.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Regulierung wider. Viele Länder haben bereits Richtlinien eingeführt oder sind dabei, Vorschriften zu erlassen, die nachhaltige Investitionen fördern und Transparenz in Bezug auf ESG-Faktoren schaffen. Dies soll sicherstellen, dass Investoren fundierte Entscheidungen treffen können und dass nachhaltiges Investieren weiterhin an Bedeutung gewinnt. Die Umsetzung nachhaltiger Investitionen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Eine Möglichkeit besteht darin, gezielt in Unternehmen oder Fonds zu investieren, die sich auf nachhaltige Geschäftspraktiken konzentrieren.