Seit dem 1. Januar 2024 ist die neue Selbstregulierung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) in Kraft getreten, die einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltige Finanzwirtschaft darstellt. Diese Regelung verpflichtet Banken, Privatanlegerinnen und -anleger nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen zu fragen. Dieser Vorstoß ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von „Sustainable Finance“ in der Schweiz und reflektiert die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Finanzwelt. In den letzten Jahren hat die Schweiz beachtliche Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Anlagen gemacht. Bis Ende 2023 erreichte das gesamte Anlagevolumen mit Nachhaltigkeitsbezug in der Schweiz beeindruckende 1660 Milliarden Franken. Diese Zahlen verdeutlichen das zunehmende Interesse und Engagement der Investoren für umweltfreundliche und sozial verantwortliche Investitionen.
Die Einführung der neuen Selbstregulierung der SBVg ist nicht nur ein Schritt hin zu mehr Transparenz, sondern auch ein Signal an die Finanzbranche und die Anleger, dass nachhaltige Investitionen nicht nur eine vorübergehende Modeerscheinung sind, sondern ein fester Bestandteil der zukünftigen Anlagestrategien sein werden. Durch die verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen können Banken besser auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen und passende Anlageprodukte anbieten, die sowohl finanzielle als auch nachhaltige Ziele berücksichtigen.
Dieser Schritt ist besonders bedeutsam vor dem Hintergrund der globalen Bemühungen, den Klimawandel zu bekämpfen und eine nachhaltigere Wirtschaft zu fördern. Investitionen in nachhaltige Projekte und Unternehmen tragen dazu bei, umweltfreundliche Technologien und Innovationen zu unterstützen und gleichzeitig soziale und governance-bezogene Aspekte zu fördern. Dies schließt Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Landwirtschaft, Wasseraufbereitung und viele andere Bereiche ein, die zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beitragen.
Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren als einer der führenden Akteure im Bereich Sustainable Finance etabliert. Verschiedene Initiativen und politische Maßnahmen haben dazu beigetragen, die Rahmenbedingungen für nachhaltige Investitionen zu verbessern und das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Finanzwelt zu schärfen. Die nun eingeführte Selbstregulierung der SBVg baut auf diesen Fortschritten auf und setzt neue Maßstäbe für die Branche. Es bleibt zu hoffen, dass andere Länder dem Beispiel der Schweiz folgen und ähnliche Maßnahmen ergreifen werden, um nachhaltige Investitionen weiter zu fördern. Die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Anlageberatung und -entscheidung ist ein entscheidender Schritt, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu unterstützen. Langfristig wird dies nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben, sondern auch die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Finanzmärkte stärken.
Insgesamt zeigt die Einführung der neuen Selbstregulierung der Schweizerischen Bankiervereinigung, dass die Finanzbranche bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und aktiv zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Diese Entwicklung wird sicherlich positive Impulse für den Markt setzen und dazu beitragen, dass nachhaltige Investitionen weiter an Bedeutung gewinnen.