Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der heutigen Geschäftswelt, und viele Investoren sind sich bewusst geworden, dass nicht nachhaltige Unternehmen potenzielle Risiken für ihre Portfolios darstellen können. Angesichts dieser Herausforderung stehen Investoren vor der Entscheidung, wie sie mit nicht nachhaltigen Unternehmen umgehen sollten. Es gibt im Wesentlichen zwei Hauptansätze: Investieren, um Veränderungen zu bewirken, oder Unternehmen aus ihren Portfolios ausschließen.
Der erste Ansatz besteht darin, in nicht nachhaltige Unternehmen zu investieren, um Veränderungen von innen heraus zu bewirken. Dies kann durch den Erwerb von Aktien oder Anleihen dieser Unternehmen geschehen, um Einfluss auf ihre Geschäftspraktiken und Nachhaltigkeitsstrategien auszuüben. Investoren können beispielsweise aktiv an den Hauptversammlungen teilnehmen und ihre Stimmrechte nutzen, um für nachhaltige Maßnahmen wie Umwelt- und Sozialstandards einzutreten. Sie können auch mit dem Management von Unternehmen in Dialog treten, um Verbesserungen in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) zu fordern.
Ein weiterer Ansatz ist, in Unternehmen zu investieren, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, wie zum Beispiel erneuerbare Energien, Wasserwirtschaft oder umweltfreundliche Technologien. Durch Investitionen in diese Unternehmen können Investoren dazu beitragen, nachhaltigere Praktiken und Technologien zu fördern und zur Lösung von Umweltproblemen beizutragen. Der zweite Ansatz besteht darin, nicht nachhaltige Unternehmen aus den Portfolios der Investoren auszuschließen. Dies wird oft als Desinvestment oder Desinvestition bezeichnet und bedeutet, dass Investoren ihre finanziellen Mittel bewusst von Unternehmen abziehen, die nicht nachhaltig agieren. Dies kann beispielsweise durch den Verkauf von Aktien oder Anleihen dieser Unternehmen erfolgen oder indem Investoren von vornherein darauf verzichten, in nicht nachhaltige Unternehmen zu investieren.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Investoren Unternehmen aus ihren Portfolios ausschließen können. Ein Hauptgrund ist ethischer Natur. Einige Investoren möchten nicht in Unternehmen investieren, die gegen ihre ethischen Überzeugungen verstoßen, wie zum Beispiel Unternehmen, die Menschenrechtsverletzungen unterstützen oder umweltschädliche Praktiken betreiben. Für diese Investoren ist der Ausschluss von nicht nachhaltigen Unternehmen eine Möglichkeit, ihre Werte und Überzeugungen in ihrer Anlagestrategie widerzuspiegeln. Ein weiterer Grund ist das Risikomanagement. Investoren erkennen zunehmend, dass nicht nachhaltige Unternehmen potenzielle finanzielle Risiken darstellen können. Zum Beispiel können Unternehmen, die nicht in umweltfreundliche Technologien oder soziale Verantwortung investieren, in Zukunft mit strengeren Umweltauflagen oder rechtlichen Klagen konfrontiert sein, was zu finanziellen Verlusten führen kann. Investoren können Unternehmen, die solchen Risiken ausgesetzt sind, aus ihren Portfolios ausschließen, um ihr Portfolio vor potenziellen Verlusten zu schützen.