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ESG-Kriterien im Detail – So nachhaltig sind Portfolios wirklich

Wer sich heutzutage mit Anlagen im Bereich der Aktienwelt beschäftigt, wird zwangsläufig auf den Ausdruck ESG stoßen. Bei den sogenannten ESG-Kriterien handelt es sich um nachhaltige Kriterien. ESG steht für Environment, Social und Governance. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das soviel wie Umwelt, Soziales Engagement und Unternehmensführung, die als Kriterien für nachhaltige Investments genutzt werden. Der größte Teil der auf ESG Kriterien basierten Aktien befasst sich mit dem Thema Umwelt. Hierzu gehören beispielsweise Investments in erneuerbare Energien.

Tatsächlich ist es so, dass über 70% der nachhaltigen Aktienportfolios auf erneuerbare Energien setzen. Hierzu gehören Solaranlagen, sowie Windkraftwerke, aber auch Wasserstoff ist hierbei im Kommen. Natürlich ist es gut, dass es in diesem Bereich hohe Investitionen gibt, was aber leider nicht bedeutet, dass auch im sozialen sowie bei der Unternehmensführung sauber gearbeitet wird. Daher taucht in diesem Zusammenhang immer noch oft der Begriff Greenwashing auf. Das bedeutet so viel wie, dass das Unternehmen vorgibt nachhaltig zu wirtschaften und einen hohen Wert auf die ESG-Kriterien legt, allerdings nicht alles grün ist, was auch drauf steht.

Diese Situation führt zwangsläufig zu Verunsicherung der Anleger. Vor allem Investoren, die sich noch nicht lange mit diesem Thema auseinandersetzen, werden häufig von Umweltzertifikaten geblendet. Das liegt allerdings auch an uneinheitlichen Kriterien der Politik, bzw den Finanzaufsichtsbehörden. So gibt die EU-Kommission mit Sitz in Brüssel einheitliche ESG-Kriterien vor, die allerdings von den Finanzinstituten nicht einheitlich ausgelegt werden, da die Vorgaben relativ vage sind. So sind zwar alle Finanzinstitute dazu verpflichtet, seit Mitte des letzten Jahres ihre Kundschaft über nachhaltige Geldanlagen zu informieren, allerdings ist zu beobachten, dass in den Katalogen der Banken ziemliche Differenzen vorhanden sind.

Möchte man also Fonds investieren, so ist ein ESG-Kriterium zwar eine kleine Hilfe, bedeutet aber nicht im gleichen Zug, dass das Investment tatsächlich nachhaltig ist. Dafür muss der Anleger weitere Prüfungen vornehmen, um auszuschließen, dass das Unternehmen nicht doch im Hintergrund etwas mit schlechter Unternehmenskultur oder schlechten sozialen Verhältnissen zu tun hat. Man sieht also, dass im Bereich der nachhaltigen Geldanlagen noch viele Hausaufgaben zu erledigen sind. Es ist allerdings zu beobachten, dass mit Hochdruck an Regelungen gearbeitet wird, um den Markt transparenter zu gestalten. Das ist vor allem für die Anleger wichtig, bei denen nachhaltige Aspekte bei der Realisierung ihrer Anlageziele von Bedeutung sind.