Greenwashing ist eines der Themen, das für große Verunsicherung bei Anlegern sorgt, die sich mit dem Thema nachhaltige Geldanlagen auseinandersetzen. Da diese Art der Anlageform in letzter Zeit sehr gefragt ist, da immer mehr Menschen wert darauf legen, dass mit ihrem Geld nicht nur eine Rendite erwirtschaftet, sondern auch ein guter Zweck erfüllt wird, ist es für Unternehmen umso mehr von Interesse, dass man dem Greenwashing entgegen tritt und auch die Wahrheit über seine Tätigkeiten offenlegt, um eine vollständige Transparenz zu schaffen.
Leider sind die Vorgaben der EU Kommission immer noch nicht so durchsichtig, dass es immer noch viele schwarze Schafe gibt. Die sogenannten ESG Kriterien helfen bei der Einschätzung der Wertpapiere. Environment, Social und Governance sind die Schlagwörter, von denen mindestens eins für das Unternehmen im Vordergrund stehen sollte. Fonds werden nach Artikeln eingestuft. So gelten Stufe 9 Fonds als besonders nachhaltig. Jede Stufe darunter wird auch schon weniger interessant für den nachhaltigen Anleger.
Nun ist es so, dass die Marktaufsichtsbehörde ESMA sich genau auf die Fonds gestürzt hat, um die Vorgaben und deren Einhaltung genau zu prüfen. Dabei sind viele Artikel 9 Fonds bereits heruntergestuft worden. Die ESMA hat sich zum Ziel gesetzt, den Markt für die Kunden transparenter zu gestalten und somit die Möglichkeit zu schaffen, auch wirklich das zu kaufen, was auch drauf steht und nicht nur eine leere Versprechung. Jetzt ist die ESMA mit den Artikel 9 Fonds bereits durch und macht sich an den Artikel 8 Fonds zu schaffen.
Hier sprechen wir schon von einem Billionen Dollar Markt, der nach Schätzungen von Experten nur ca. 18 % tatsächlich die Artikel 8 Vorgaben erfüllt. Das bedeutet, dass die Herabstufung erhebliche Folgen für diese Fonds hat. Denn wenn die Kunden diese Herabstufung nicht billigen, so werden sie in andere Fonds investieren. Zumal der Ruf natürlich auch nicht davon profitiert, da hier auch schnell von Greenwashing die Rede ist. Um dann wieder aus dieser misslichen Lage herauszukommen, benötigt es einen enormen Kraftakt seitens des Unternehmens, den Ruf auch nur annähernd wiederherzustellen.
Die Entwicklung ist jedenfalls sehr spannend, zumal der Markt momentan sowieso extrem volatil ist, seitdem Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hat. Es ist eine Krise auf dem Finanzmarkt sondergleichen und die Stimmung ist auch nicht für das kommende Jahr positiv.