/Aktive vs passive Fonds – Das sollten Anleger über das Börsenjahr 2022 wissen

Aktive vs passive Fonds – Das sollten Anleger über das Börsenjahr 2022 wissen

In normalen Zeiten haben aktiv gemanagte Fonds immer einen gewissen Vorteil gegenüber passiven Fonds. Wenn ein Fondsmanager aktiv in das Geschehen eingreift und das Portfolio immer wieder anpasst, um den bestmöglichen Nutzen bzw. die größte Rendite zu erzielen, so hat ein aktiv gemanagter Fonds immer einen Vorteil. Setzt man auf passive Fonds, wie ETFs, so hat man zwar im besten Fall eine dauerhafte Rendite, aber kann nicht so schnell eingreifen, wenn es in einer Branche mal nicht so rosig läuft und es prinzipiell ratsam wäre, das Portfolio zu ändern.

Es ist also logisch, dass ein aktiv gemanagter Fonds wesentlich schneller reagieren kann, bzw. der Fondsmanager dahinter, dafür sind diese Fonds aber auch mit höheren Kosten für den Anleger verbunden. Ist die Rendite aber nachher höher, ist das im Grunde nicht so wichtig. Viele Anleger setzen aber eher auf die passiven Fonds, da man sich hier um nichts kümmern muss. Man legt mit einer gewissen Sparrate monatlich an und der Rest läuft von ganz alleine. In dem Moment muss man sich keine großen Gedanken machen, denn historisch gesehen haben die ETF Fonds eine durchschnittliche, jährliche Rendite von 7-8 %.

Die Ukraine-Krise und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland haben aber zu einer globalen Krise geführt. Wirtschaftlich sieht es relativ schlecht aus und viele Experten gehen immer noch von einer Rezession aus. Das hat auch Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Eine hohe Inflation und die damit verbundene Leitzinserhöhung der Zentralbanken führen zur Verunsicherung auf den Finanzmärkten und weniger Bereitschaft zu investieren. Bei vielen privaten Anlegern ist auch einfach nicht mehr das Geld vorhanden, um zu sparen. Die Inflation von ca 10 % und die horrenden Energiepreise zwingen viele Haushalte in die Knie. 

Dennoch ist in diesem Jahr zu beobachten, dass die aktiven Fonds im Nachteil gegenüber den langfristigen, passiven Fonds sind. Das liegt zum einen daran, dass ETF Fonds oft in nachhaltige Bereiche investiert sind und bedingt durch die Krise in der Ukraine und hinsichtlich der Abhängigkeit von Russland, bzgl. Gaslieferungen, der Fortschritt bei den erneuerbaren Energien erheblich gestiegen ist, konnten auch Fonds, die in diese Sparte investiert sind, deutlich zulegen. So entsteht in diesem Jahr der Vorteil gegenüber den aktiv gemanagten Fonds. Es ist auch nicht bei allen so, es gibt auch Ausnahmen, allerdings ist der komplette Aktienmarkt recht stark eingebrochen. Experten sehen das jetzt auch als Chance und es kommt dann auf den Anleger an, ob er mehr Risiko eingehen oder gleichmäßig sparen möchte, ohne gleich Gefahr zu laufen, einen Herzinfarkt bei der nächsten Marktbewegung zu erleiden.