Bei nachhaltigen Geldanlagen kommen auch immer mehr blaue Investments auf den Plan. Experten sagen dem Meer als Wertanlage viel Potenzial voraus. Allerdings steckt das ganze Thema noch in den Kinderschuhen. Wer heutzutage in Unternehmen investieren möchte, die mit dem Meer zusammenarbeiten, findet hier bisher kaum eine adäquate Anlagemöglichkeit. Es gibt allerdings schon Möglichkeiten in sogenannte Blue Bonds zu investieren, die mit Unternehmen geschmückt sind, die sich der Säuberung der Weltmeere verschrieben haben. Es ist allseits bekannt, dass die Weltmeere extrem verschmutzt sind und hier dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Europäische Union sieht hier ein hohes Wertschöpfungspotenzial in den nächsten Jahren. Es wird geschätzt, dass die Weltmeere ein Potential von 2,5 Billionen Dollar haben und damit, würde man das Meer als Volkswirtschaft sehen, lägen die Weltmeere an achter Stelle. Es wird vermutet, dass bis 2030 die sogenannte Blue Economy doppelt so schnell wachsen wird wie herkömmliche Volkswirtschaften. Dabei spielen die Kapitalmärkte eine übergeordnete Rolle. Wie auch beim Klimaschutz müssen bei den Blue Bonds die Kapitalmärkte dahinterstehen und Druck ausüben. Denn der Staat alleine kann nicht die finanziellen Mittel aufbringen, um das Potenzial der Weltmeere voll auszuschöpfen.
Leider umfasst der momentane Anlagenmarkt im Meeresbereich nur zwei Milliarden Dollar. Wenn man den ganzen Kapitalmarkt betrachtet, so umfasst dieser eine Kapitalbindung von etwa 200 Billionen US-Dollar. Daran kann man sehen, dass die Relevanz der blauen Anleihen noch relativ gering ist. Es ist allerdings wichtig, die Meeresressourcen nachhaltig zu nutzen und die Verschmutzung der Weltmeere drastisch zu reduzieren.
Es gibt bereits Kosten-Nutzen-Analysen zu blauen Investments, die das Potenzial auch mit Zahlen belegen können. So kam bei einer Berechnung heraus, dass jeder investierte Dollar innerhalb der nächsten 25 Jahre 5 Dollar einbringen kann. Allerdings sind das bisher nur Theorien, da sich noch zu wenige Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Dabei gibt es genügend relevante Unternehmen, die sich beispielsweise mit der Gewinnung von Wasserstoff mit Filteranlagen aus den Weltmeeren beschäftigen. Wenn man bedenkt, wie viel Wasser es auf diesem Planeten gibt, fällt die Nutzung im Verhältnis recht gering aus. Der Klimawandel wird zudem dafür sorgen, dass noch mehr Flächen in den nächsten Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten mit Wasser geflutet werden.
Für den privaten Anleger gibt es noch wenige Möglichkeiten, auf dieses Geschehen finanzwirtschaftlich Einfluss zu nehmen. Allerdings sollte man die Blue Economy auf dem Schirm haben, denn sicher ist, dass dieser Markt in den nächsten Jahrzehnten enorm wachsen dürfte.