/Nachhaltige Fonds in der Überzahl? Warum es lohnt, genauer hinzuschauen.

Nachhaltige Fonds in der Überzahl? Warum es lohnt, genauer hinzuschauen.

Bei den Geldanlagen hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Immer mehr Anleger legen wert darauf, dass ihre Investitionen auch etwas bewirken, im Sinne von Nachhaltigkeit. Dabei sind ESG Kriterien mittlerweile ausschlaggebend geworden und die EU Offenlegungsverordnung soll etwas mehr Transparenz für die Kundschaft bringen. Doch genauer Hinsehen lohnt sich dabei sehr, da viele als nachhaltig deklarierte Fonds gar nicht grün sind. 

Schnell ist hier von Greenwashing die Rede, was auch verständlich ist bei der Anzahl der Fonds die mittlerweile als nachhaltig nach ESG Kriterien eingestuft werden. Vor allem aber, dass Fondsgesellschaften nachträglich von normal auf ESG konform und somit nachhaltig nach Artikel 8 der EU Offenlegungsverordnung eingestuft werden können. Dieser Artikel 8 ist aber im Grunde recht einfach zu erreichen. Das wirkt sich natürlich auf das Misstrauen der Kunden aus. Es erscheint schnell der Eindruck von systematischem Greenwashing vor allem, weil Fonds, die vorher nicht nachhaltig eingestuft wurden nun auf einmal nachhaltig sind. 

Mittlerweile sind ca. die Hälfte aller vorhandenen Fonds bereits nachhaltige Fonds. Es wird auf die gemeinen Anleger gezielt, die sich auf nachhaltige Fonds eingeschossen haben. Natürlich wird das auch in Zukunft ein großes Thema, da die Anleger darauf achten, dass ihre Investition ethische, soziale oder umwelttechnische Aspekte erfüllt. Dass dabei die Fonds meistens nur “hellgrün” sind ist für die meisten Anleger erst einmal nicht ersichtlich. Dafür muss man wirklich Dokumente prüfen und auch wissen wo man prüfen muss, was für einen Hobby Anleger nicht wirklich möglich. 

Dementsprechend ist es wichtig das mehr Transparenz geschaffen wird, jedoch ist die neuen Offenlegungsverordnung eher kontraproduktiv, wie viele Experten meinen. Seit August sind Banken auch dazu verpflichtet ihre Kunden explizit über nachhaltige Geldanlagen aufzuklären und dabei fällt auf, dass die Kataloge alle sehr unterschiedlich mit den Hinweisen auf die Nachhaltigkeit ausgestellt sind. D.h., dass die Offenlegungsverordnung die Möglichkeiten der Banken sehr breit fächern und somit die Kunden weiter verunsichert. 

Es bleibt weiter zu beobachten wie sich der Markt entwickelt. Sicher ist, dass Nachhaltigkeit auch in Zukunft eine übergeordnete Rolle spielen wird. Aber es muss viel passieren was die Transparenz angeht und die tatsächliche Nachhaltigkeit der Produkte, denn Greenwashing muss tunlichst vermieden werden um auch das Misstrauen der Kundschaft nicht weiter zu wecken.