/Grüne Atomkraft? Das sollten nachhaltige Anleger bedenken

Grüne Atomkraft? Das sollten nachhaltige Anleger bedenken

Nachhaltigkeit und der Finanzsektor werden immer näher zusammengebracht und es ist ein ganz klarer Wandel zu verspüren. Die Anleger möchten mit ihrem Geld nicht mehr nur die höchstmögliche Rendite erzielen, sondern eher auf etwas Rendite verzichten, dafür aber etwas Sinnvolles mit der Investition erreichen. Das geht bei nachhaltigen Investments am besten. 

Dennoch kommen nachhaltige Investments in letzter Zeit häufiger mit Negativschlagzeilen in der Presse vor. Das liegt an den nachhaltigen Kriterien, die viele Unternehmen vorgeben einzuhalten, es aber nicht tun. Kommt das im Nachhinein raus, so spricht man von dem sogenannten Greenwashing. Das ist für die Interessenten der nachhaltigen Investments ein Dorn im Auge und wirkt auch nicht wirklich Vertrauenserweckend. Das wirft auf die grünen Investments kein gutes Licht und um dem entgegenzuwirken muss mehr Transparenz geschaffen werden. 

Dabei hilft natürlich auch nicht, dass durch die EU Kommission Richtlinien auf den Weg gebracht werden, die auch Atomenergie und Öl teilweise als nachhaltiges Investment kennzeichnen möchten. Denn, wenn man mal ehrlich ist, hat weder Atomenergie noch die Ölindustrie irgendetwas mit Nachhaltigkeit zu tun. Da liegt auch das Problem für den Großteil der Anleger die aufgrund solcher Regulierungen lieber auf nachhaltige Investments verzichten. 

Sieht man nämlich genauer hin, so haben von den allgemein bekannten nachhaltigen Fonds ca. 70 % der genannten irgendwo eine Verbindung mit einem Unternehmen bestehen, die nicht nach den vorgegebenen ESG Kriterien handeln. Da auch diese Kriterien verschärft werden, befürchten viele Experten, dass die Fondsgesellschaften ihren Sitz ins Ausland verlegen um genau diese Regularien zu umgehen. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Steuern, die dem Fiskus natürlich abhanden kommen, wenn sich die Fondsgesellschaften in andere Länder absetzen. 

Es ist also dann abzuwägen, ob zu strenge Regularien nicht eine gegenteilige Wirkung haben. Wenn die Unternehmen dann in andere Länder ziehen, haben wir nicht nur weniger Einnahmen sonder auch die Problematik, dass diese Unternehmen weiter Greenwashing betreiben können, sich aber trotzdem grün zertifizieren lassen, da die Regularien in anderen Ländern schwächer sind. 

Im Grunde steckt man hier in einer Zwickmühle, da man einerseits bessere Vorschriften machen möchte um der Kundschaft größtmögliche Transparenz zu bieten, läuft dadurch aber Gefahr die momentan ansässigen Fondsgesellschaften zu vergraulen und somit kontraproduktiv zu arbeiten. 

Es bleibt also spannend die Regularien genau zu beobachten und dann die Entscheidungen abzuwarten um die guten Fonds mit nachhaltigen Kriterien auch wirklich herausfiltern zu können.