/Kritik an BaFin: Keine Richtlinie für nachhaltige Fonds

Kritik an BaFin: Keine Richtlinie für nachhaltige Fonds

Greenwashing ist ein großes Thema in der Finanzbranche. Zu ungenaue Regeln führen zu rechtlichen Grauzonen, die im weitesten Sinne ausgenutzt werden und die Transparenz für die Kunden sehr schwierig gestalten. Das ist ein allgemeines Problem bei nachhaltigen Geldanlagen dass den potenziellen Investor stark verunsichert und kein gutes Bild auf die nachhaltigen Fonds wirft. 

Zuletzt hatte eine Studie ergeben, dass über 50 Prozent der in Deutschland erhältlichen nachhaltigen Fonds in fragwürdige Unternehmen investiert sind. Das lässt die Finanzindustrie in keinem guten Licht erscheinen und hält die Investoren natürlich davon ab, ihre Anlagen auch auf grüne Investments auszuweiten. Eigentlich ist der Weg für die nachhaltigen Geldanlagen ja geebnet und immer mehr Menschen legen viel Wert darauf, dass ihre Anlagen auch nachhaltige Gedanken verfolgt. 

Es geht nicht mehr nur um die Rendite, sondern auch vorwiegend darum, dass man der Umwelt etwas gutes tut. Die BaFin hatte eigentlich vor in Deutschland eine Regulierung auf den Weg zu bringen, die es Fonds vorschreibt mindestens 75% in nachhaltige Unternehmen zu investieren. Das geschieht vor allem in dem Zusammenhang, dass Deutschland vor hat ein Vorreiter für nachhaltige Investments zu sein. 

Experten warnen jedoch vor zu strengen Regulierungen, da sonst die Fonds auf andere Länder abwandern könnten, wo die Auflagen nicht so streng sind. Dennoch wird das Vorhaben befürwortet, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie die BaFin es vorsieht. Zudem wurde die Planung nun erst mal auf Eis gelegt, da man durch die Ukraine Krise auch auf dem Finanzmarkt schwierige Zeiten hat und der markt momentan zu ungewiss ist. Dementsprechend hat die BaFin reagiert und die Regulierung erst mal zurückgestellt um den Markt nicht noch mehr zu verunsichern. 

Für viele Fondsgesellschaften wird sich zeigen, ob es weiterhin Sinn macht auf den deutschen Markt zu gehen, oder ob man lieber in Länder zieht, mit weniger strengen Auflagen. Das wäre natürlich für den Finanzmarkt in Deutschland eher eine schlechte Entwicklung. Da die Regeln nur in Deutschland gelten werden, ist eine Abwanderung nach Irland oder Luxemburg durchaus denkbar und wahrscheinlich.

Es wäre also womöglich besser, wenn die Regulierung noch einmal überdacht wird. Dass es strengere Regeln geben muss steht außer Frage, aber diese sollten auch allgemein gültig sein und nicht so, dass Unternehmen horrende Umstrukturierungen vornehmen müssen um überhaupt in die Nähe der Nachhaltigkeit zu gelangen.