/Wasserstoff aus Australien – Wie EON auf die Energiekrise reagiert

Wasserstoff aus Australien – Wie EON auf die Energiekrise reagiert

Die Ukraine Krise zeigt neben der alles überwiegenden humanitären Katastrophe vor allem in Deutschland auf, wie sehr die deutsche Industrie von den Gaslieferungen aus Russland abhängig ist. Gas wird vor allem in den Industriebetrieben gebraucht um Wärmeprozesse bei der Fertigung zu unterstützen. Hier ist es bei weitem nicht möglich alles auf elektrische Wärme umzustellen. Demnach braucht es vor allem für die Industrie Alternativen, die diesen Mangel decken können.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass große Energiekonzerne sich mit dem Thema mehr denn je auseinandersetzen, grüne Energien ins Land zu holen und die Abhängigkeit von Russland im wesentlichen zu reduzieren. 

Verschiedene Energiekonzerne haben dazu Ideen und sind auch schon weit voran in der Planung. Dabei finden sie vor allem auch Unterstützung in der Wissenschaft, z.B. durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), die gemeinsam dafür sorgen wollen, dass vor allem grüner Wasserstoff als echte Alternative für die Industrie gelten soll. 

Mit diesen Partnern hat sich auch EON auf die Suche gemacht und wird in naher Zukunft anfangen über ein australisches Unternehmen große Mengen an grünem Wasserstoff zu importieren. Das geschieht über die sogenannte Elektrolyse und wird letztendlich als Methan geliefert. Hierfür wird in Wilhelmshaven ein großer Standort geschaffen, wo die Lieferungen angekommen und dann an die Industrie weiter vertrieben werden soll. Hierbei setzt man auf ein sauberes Oxyfuel Kraftwerk ein großes Anlieferungstermin und Speicheranlagen für Methan. 

Alleine die Chemieindustrie hat in Deutschland einen jährlichen Verbrauch von 120 TWh an Gas. EON wird mit dem neuen Werk bis 2035 in der Lage sein alleine über 160 TWh durch grünen Wasserstoff bereit zu stellen. Man kann daran erkennen, wie hoch die Ambitionen des Energiekonzerns anzusiedeln sind. Das bedeutet einen enormen Kraftakt und auch große Investitionen für das Unternehmen, die sich aber letztendlich auszahlen werden. 

Es ist wichtig, dass dieser Weg gegangen wird um vor allem unabhängiger zu werden von Energielieferungen aus anderen Ländern die mit Risiken verbunden sind, die wie jetzt bei der Ukraine Krise den Notstand zeigen, den die Industrie hätte, wenn man von jetzt auf gleich von den Lieferungen aus Russland abgekappt werden würde. Es hätte enorme Auswirkungen auf den Industriestandort Deutschland mit katastrophalen Folgen.