/Was die Kautschuk-Industrie systemrelevant macht

Was die Kautschuk-Industrie systemrelevant macht

Im Rahmen der Corona-Pandemie ist immer wieder von systemrelevanten Branchen die Rede, die es zu schützen gilt. Vor allem die Nahrungsmittelindustrie sowie Medizin- und Pflegeberufe werden immer wieder genannt. Aber neben diesen Branchen gibt es noch einige mehr, die für das Funktionieren Deutschlands von essentieller Wichtigkeit sind. Zum Beispiel Kautschuk. Großen Teilen der Bevölkerung die kautschukverarbeitende Industrie in Deutschland noch nicht einmal ein Begriff. Dabei ist gerade sie systemrelevant.

Die hiesige Bevölkerung hat meist kaum Kontakt zur Kautschukindustrie. Aber sie existiert: Das Rohmaterial wird hierzulande zwar nicht angebaut, die Verarbeitung desselben allerdings  In 2020 wurden mehr als 1,2 Millionen Tonnen Kautschuk in Deutschland verarbeitet. Ein Jahr zuvor wurden 1,6 Millionen Tonnen exportiert und zwei Millionen Tonnen importiert. Ein Großteil davon steht in Verbindung mit der Reifenindustrie, die ausschließlich aus Großunternehmen besteht. Aber eine ganze Menge weiterer Produkte wären ohne Kautschuk undenkbar.

Wo Kautschuk überall eine Rolle spielt

So spielt Kautschuk gerade bei Medizinprodukten eine entscheidende Rolle, die man leicht übersehen kann: Denn Kautschuk ist nicht nur für die Produktion von Gummihandschuhen relevant, sondern auch bei der Produktion von Dichtungen medizinischer Geräte oder auch Teile von Spritzen – ohne Kautschuk würde die Produktion neuer Produkte undenkbar sein. Aber auch bei der Lebensmittelproduktion und bei der Trinkwasserversorgung ist Kautschuk wichtig: Fast jedes technische Gerät, durch das Wasser läuft, funktioniert mittels eines Gummischlauchs. Selbst der Naturschutz kommt nicht ohne Kautschuk aus: Kühlmittel aus ausrangierten Autos wird heute in Auffangsäcken aus Gummi entsorgt, um die Umwelt nicht durch das enthaltene FCKW zu belasten.

Ob Maschinenbau, Gesundheitswesen oder verarbeitende Industrie: Auf Kautschuk kann nicht verzichtet werden. Und auch künstlich hergestellte Ersatzstoffe bringen nicht dasselbe Ergebnis wie Naturkautschuk: Selbst die modernsten synthetischen Varianten bringen bislang nicht die notwendige Dauerelastizität mit, um die natürliche Variante zu ersetzen. Damit sollte klar sein: Die Kautschukindustrie ist für Deutschland nicht nur aus rein wirtschaftlichen Gründen essentiell, sondern auch für die elementare Versorgung von grundlegender Wichtigkeit.

Neben der vielfältigen Verwendung des Materials kann Kautschuk auch eine Anlagemöglichkeit sein. So zum Beispiel über Timberfarm. Das Unternehmen bietet Anteile an Kautschukplantagen als Wertanlage an und arbeitet dabei mit Anbaugebieten in Panama. Kunden investieren dabei über das PANARUBBER-Programm in Baumbestände und Plantagen. Das Modell existiert inzwischen seit fast zehn Jahren. Angesichts der Wichtigkeit des Materials dürfte mit Kautschuk für Deutschland noch wichtig bleiben.