Die Gewinnspannen für synthetischen Kautschuk (SR) dürften sich in den nächsten Jahren deutlich verbessern, so Anthony Song, Director Asia C4 olefins bei IHS Markit.
Nahezu 95 % des Butadiens – ein wichtiger Rohstoff für Synthesekautschuk – wird in Steamcrackern hergestellt, aus denen Ethylen und Propylen 70 % des weltweiten Gesamtumsatzes erzielen.
Derzeit wird massiv in neue Ethylenkapazitäten investiert, vor allem in den USA und China, was auch einen enormen Anstieg der Butadienkapazitäten zur Folge haben wird, so Song auf dem jüngsten World Rubber Summit 2021.
Dieser Trend werde den Gewinnspannen von KUPs zugute kommen, die nach den umfangreichen Kapazitätserweiterungen zwischen 2010 und 2015 lange Zeit stark unter Druck standen, fügte der Analyst auf der Veranstaltung hinzu, die vom 8. bis 11. Juni stattfand.
Song zufolge haben die vor allem in China aufgebauten Überkapazitäten an EBS zu einem harten Wettbewerb zwischen den Herstellern geführt, auch beim Einkauf von Monomer-Rohstoffen.
„Die SR-Spanne zu Butadien war höher als die typischen Betriebskosten, so dass die Kautschukproduzenten eine ganze Zeit lang negative Margen erzielten“, kommentierte er.
Da das Angebot an Rohstoffen nun zunimmt und sich die Märkte erholen, rechnet Song mit einer Spanne von etwa 800 US-Dollar, was komfortabler ist als zwischen 2015 und 2019.
Wacker steigert Umsatz und Ergebnis dank starker Nachfrage „deutlich“
Die Wacker Chemie AG hat das zweite Quartal 2021 aufgrund einer starken Verbrauchernachfrage mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen.
Wie das Münchner Chemieunternehmen am 5. August mitteilte, lag der Umsatz in den drei Monaten bis Ende Juni bei 1,5 Mrd. Euro und damit 40 % über dem Vorjahreswert und 10 % über dem Vorjahreswert.
Wacker begründete das Wachstum mit positiven Produktmix-Effekten und verbesserten Preisen, insbesondere bei Polysilicium für die Solarbranche. Wechselkurseffekte dämpften den Umsatz etwas.
Das Ergebnis (EBITDA) verdreifachte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 326,6 Mio. Euro, was vor allem auf deutliche Mengen- und Preissteigerungen bei Polysilicium für den Solarbereich zurückzuführen ist.
Darüber hinaus wirkten sich auch höhere Mengen und bessere Preise in den Chemiebereichen sowie eine sehr hohe Anlagenauslastung positiv auf das Ergebnis aus.
„Deutlich höhere“ Rohstoffpreise wirkten sich dagegen negativ auf das Ergebnis aus, so Wacker.
Wacker Silicones erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Umsatz von 648 Mio. €, 22 % mehr als im Vorjahr. Das Segmentergebnis hat sich mit 133,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt und lag um 10 % über dem Vorquartal, so Wacker.
Der Anstieg sei vor allem auf höhere Absatzmengen sowohl bei Spezial- als auch bei Standardsilikonen zurückzuführen, so Wacker.
Besonders stark war das Wachstum beispielsweise bei Silikonen für Verbraucheranwendungen und bei Dichtstoffen.
Während Produktmix- und Preiseffekte zum Umsatzanstieg im Silikongeschäft beitrugen, dämpften Wechselkurseffekte den Umsatz, so Wacker.
Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender von Wacker, kommentierte das Ergebnis mit den Worten: „Das Silicone-Geschäft profitiert vor allem von den margenstarken Spezialitäten, aber auch die Nachfrage der Kunden nach Standardsiliconen ist weiterhin hoch.“