Unser Geld kann einen erheblichen Einfluss auf das Klima haben – insbesondere wenn wir es in Aktien und Fonds investieren, die wenig Wert auf Nachhaltigkeit legen. Nachhaltigkeit ist für viele Menschen inzwischen ein wichtiger Aspekt des täglichen Lebens. Sie kaufen mehr Secondhand-Kleidung, setzen auf regionales Gemüse und Obst und wählen häufiger das Rad oder die Bahn als das Auto oder das Flugzeug. Doch ein Bereich, der oft übersehen wird, ist die nachhaltige Geldanlage.
Viele traditionelle Investitionen fließen immer noch in die fossile Industrie, also in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen. Diese Sektoren sind maßgeblich für den Klimawandel verantwortlich, da sie große Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre freisetzen. Wer jedoch auf Nachhaltigkeit Wert legt, sollte auch darauf achten, wo sein Geld arbeitet. Das bedeutet, sich bewusst für Anlagen zu entscheiden, die Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigen.
Hier kommen Siegel und Datenbanken ins Spiel, die als Orientierungshilfen dienen können. Zertifikate wie das FNG-Siegel (Forum Nachhaltige Geldanlagen) oder das ECOreporter-Siegel bieten eine erste Orientierung. Sie zeichnen Fonds aus, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Diese Kriterien umfassen unter anderem die Vermeidung von Investitionen in Unternehmen, die in der fossilen Energieerzeugung tätig sind, sowie die Förderung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien.
Datenbanken wie die „Nachhaltige Geldanlage“ der Stiftung Warentest oder der „Global Sustainable Investment Alliance“ bieten zudem umfassende Informationen und Vergleichsmöglichkeiten für nachhaltige Investmentprodukte. Anleger können hier gezielt nach Fonds und Aktien suchen, die ihren ethischen und ökologischen Vorstellungen entsprechen. Nachhaltig leben kann also auch bedeuten, sein Geld entsprechend anzulegen. Es geht darum, eine positive Wirkung auf die Umwelt zu erzielen und gleichzeitig langfristig rentable Investitionen zu tätigen. Denn nachhaltige Unternehmen haben oft auch ein geringeres Risiko und sind besser für die Zukunft gerüstet. Beispielsweise sind erneuerbare Energien und innovative Technologien auf dem Vormarsch und bieten vielversprechende Wachstumschancen.
Es gibt auch spezielle Banken und Finanzdienstleister, die sich auf nachhaltige Geldanlagen spezialisiert haben. Diese Institute bieten Produkte an, die gezielt ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem die GLS Bank, die Triodos Bank und die UmweltBank. Sie investieren nicht nur in nachhaltige Projekte, sondern legen auch großen Wert auf Transparenz und ethische Grundsätze. Zusammengefasst kann unser Geld dem Klima erheblich schaden, wenn es in nicht-nachhaltige Unternehmen fließt. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte daher auch seine Geldanlagen kritisch überprüfen und gegebenenfalls in nachhaltige Alternativen investieren. Durch die Nutzung von Siegeln und Datenbanken können sich Anleger besser orientieren und sicherstellen, dass ihr Geld im Einklang mit ihren ökologischen und ethischen Überzeugungen arbeitet. Nachhaltigkeit endet nicht beim Konsum – sie umfasst auch den bewussten Umgang mit Finanzen.